Ein neues Sportzentrum für Rosbach

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Sport und Bewegung gewinnen für unsere Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Bei einer zukunftsorientierten und bedarfsgerechten Planung sind dabei neben den Bedürfnissen der Sportvereine und Schulen auch die Interessen des vereinsungebundenen Sports zu berücksichtigen. Städtische Freiräume und Grünanlagen rücken beim Ansatz einer ganzheitlichen Gesundheitsförderung zunehmend ins Zentrum der Planung. Auf Grundlage einer INSPO-Planung zeigt die Stadt Rosbach innovative Lösungswege auf:  

 

Die Sportstätten in Ober- und Nieder-Rosbach sollen zusammengelegt werden: Die AG Sportstätten schlägt eine zentrale Einheit hinter der Kapersburgschule vor. Die große Frage: Was kommt alles dorthin?

Als Thomas Alber vor sechs Jahren in den Bürgermeisterwahlkampf zog, machte er mit seiner Vision einer »Sportstadt Rosbach« von sich reden. Ende 2018 wird diese ein Stück weit konkreter: Alber wirbt für ein Sportzentrum an der Kapersburgschule, auf dessen Plätzen Fußball und Tennis gespielt wird, wo Leichtathleten ihre Runden drehen, Schüler in einer neuen Halle turnen und die Rosbacher im Grünen spazieren gehen.

»Ich werde jetzt bei Magistrat und Stadtverordneten für einen ökologischen Natur- und Bewegungsraum werben, der die Menschen zusammenbringt und eine grüne Lunge im Norden der Stadt darstellt«, sagt Alber nach dem Beschluss der Sportstätten-AG, sich für die zentrale Variante, ein Sportzentrum an der B 455, auszusprechen. Die AG, bestehend aus den fünf größten Rosbacher Sportvereinen (vertreten durch Bürgermeisterkandidat Christoph Käding/FC Ober-Rosbach, Ralf Meier/Karateverein, Edgar Merten/SV 98, Wolfgang Lingenau, Hans Gornik/SG Rodheim und Timo Becker/TG Ober-Rosbach) sowie Bürgermeister Thomas Alber und den Stadträten Stephan Schmidthals (CDU) und Herbert See (SPD), habe sich für die Entwicklung der bestehenden Sportstätten aus Ober- und Nieder-Rosbach hin zu einer gemeinsamen, zentralen Einheit ausgesprochen, heißt es in einer Pressemitteilung des Rathauschefs. Zuletzt hätten sich auch die Mitglieder der betroffenen Vereine sowie die Leitung der Kapersburgschule von dieser Variante überzeugen lassen.

Alber dankte den AG-Vertretern für die intensive Arbeit der vergangenen beiden Jahre: »Ich habe eine solch vorbildlich konstruktive Kooperation von Vereinsvertretern noch selten erlebt und bin begeistert, dass die Vereine diese Entwicklungschance nutzen möchten.«

Vorschlag: Eisenkrain abreißen

Über einen Sportentwicklungsplan war in Rosbach bereits 2014 gesprochen worden. Damals hatte sich die Mehrheit im Parlament noch geweigert, Geld für Albers Pläne in die Hand zu nehmen. 2017 war es dann so weit: Das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung (INSPO) der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam nahm seine Arbeit auf (Auftragsvolumen: 39 000 Euro), befragte 4000 repräsentativ ausgewählte Bürger nach ihren sportlichen Präferenzen. Auch Vereine, Schulen und Kitas waren eingebunden. Erkenntnisse unter anderen: 82 Prozent der Rosbacher und Rodheimer treiben Sport, fast die Hälfte der 12 700 Einwohner ist Mitglied in einem der örtlichen Sportvereine. Es braucht demnach ausreichend Platz für Bewegung: Sowohl für den Schul- als auch den Vereinssport sei ein Mehrbedarf an Sporthallenflächen von ca. zwei Anlageneinheiten (sprich: eine Zwei-Feld-Halle) festgestellt worden. Eine neue Halle könnte ebenso hinter der Kapersburgschule entstehen wie neue Rasen- und Kunstrasenplätze – als Ersatz für das Sportgelände Nieder-Rosbach, auf dem Häuser gebaut werden sollen. Auch Tennisplätze, Reitsportanlage, Skaterbahn oder Outdoor-Sportgeräte könnten ihren Platz an der B 455 haben, schwebt der AG vor. Alber spricht von einem großen »Natur- und Bewegungspark« – über den im Bürgermeisterwahlkampf trefflich gestritten werden dürfte.

Am 16. Oktober soll der vollständige, 180 Seiten starke Bericht zur Sportentwicklungsplanung den Fraktionen vorgestellt werden. Danach wird er in der Stadtverordnetenversammlung behandelt. Spätestens dann wird sich auch entscheiden, ob sich die Politik dem Vorschlag der AG anschließt, die Sporthalle Eisenkrain abzureißen. Deren Sanierung würde alleine gut vier Millionen Euro kosten. Für das Geld könnte man an der Kapersburgschule gleich eine neue Halle bauen, so die Überlegung.

 

Wetterauer Zeitung vom 04. Oktober 2018, David Heßler

Quelle/ URL: https://www.wetterauer-zeitung.de/regional/wetteraukreis/friedbergbadnauheim/Wetterau-Ein-neues-Sportzentrum-fuer-Rosbach;art472,494738