{"id":2276,"date":"2018-09-11T15:24:38","date_gmt":"2018-09-11T15:24:38","guid":{"rendered":"https:\/\/www.inspo-sportentwicklungsplanung.de\/?p=2276"},"modified":"2018-09-11T15:24:57","modified_gmt":"2018-09-11T15:24:57","slug":"durchweg-erfreulich-greifswalder-sind-sehr-aktiv","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.inspo-sportentwicklungsplanung.de\/durchweg-erfreulich-greifswalder-sind-sehr-aktiv\/","title":{"rendered":"Durchweg erfreulich: Greifswalder sind sehr aktiv"},"content":{"rendered":"

Wissenschaftler der Fachhochschule f\u00fcr Sport und Management Potsdam haben herausgefunden, dass die Greifswalder eine hohe Aktivit\u00e4tsquote haben. Sie raten der Stadt, deutlich in neue und alte Sportst\u00e4tten zu investieren.\u00a0<\/strong><\/p>\n

Greifwald.<\/strong> Radfahren, Fitnesstraining, Joggen und Fu\u00dfball: Die Greifswalder sind im deutschlandweiten Vergleich echte Sportskanonen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler vom Institut f\u00fcr kommunale Sportentwicklungsplanung an der Fachhochschule f\u00fcr Sport und Management Potsdam.<\/p>\n

Das Institut wurde von der Hansestadt beauftragt, eine Sportentwicklungsplanung zu erarbeiten. \u201eSie soll zum Leitfaden f\u00fcr die n\u00e4chsten zehn Jahre werden\u201c, sagt Oberb\u00fcrgermeister Stefan Fassbinder (Gr\u00fcne). Die letzte stammt aus dem Jahre 1992. Die neue Studie der Forscher legt aber ebenso offen: Will die Stadt den Bed\u00fcrfnissen ihrer Einwohner Rechnung tragen, muss sie dringend in Sportanlagen investieren. Das schlie\u00dft sowohl Werterhaltung als auch Neubauten ein, wie eine Analyse vorhandener Geb\u00e4ude und Pl\u00e4tze ergab.<\/p>\n

Denn Fakt ist: \u201eDie Greifswalder haben \u2013 vom Kind bis zum Senior \u2013 wirklich eine hohe Aktivit\u00e4tsquote\u201c, konstatiert Sportwissenschaftler Prof. J\u00fcrgen Rode in einer ersten Zwischenbilanz. Diese Einsch\u00e4tzung basiert auf einer repr\u00e4sentativen Bev\u00f6lkerungsbefragung, an der im Fr\u00fchjahr 1555 Menschen teilnahmen. 23 Prozent der Befragten seien in Sportvereinen aktiv. \u201eDa sich sehr gro\u00dfe Vereine beteiligt haben, k\u00f6nnen wir damit zwei Drittel aller Vereinsmitglieder in Greifswald abbilden\u201c, verdeutlicht Rode.<\/p>\n

Auffallend: Die einst klassischen Motive f\u00fcr sportliche Aktivit\u00e4t wie Erfolg, Wettkampf und Leistung werden durch k\u00f6rperliches Wohlbefinden, Gesundheit und Spa\u00df abgel\u00f6st. 81 Prozent der Umfrageteilnehmer f\u00fchren die Gesundheit ins Feld, wenn es um die Frage geht, weshalb sie ihre Turnschuhe schn\u00fcren. Ein deutschlandweiter Trend, so Rode, der auf fast zeitgleiche Befragungen in acht Bundesl\u00e4ndern verweist: Das Institut kann aktuell auf vergleichbare Daten von 14.500 Menschen zur\u00fcckgreifen.<\/p>\n

Allerdings gehe der Wille, dem K\u00f6rper etwas Gutes zu tun, noch nicht mit der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) konform. Demnach m\u00fcssen wir mindestens 150 Minuten pro Woche moderat schwitzen, soll sich die Aktivit\u00e4t tats\u00e4chlich positiv auswirken. Eine gesundheitsrelevante Belastung erreichen aber nur 49 Prozent der Greifswalder Umfrageteilnehmer. \u201eDas wiederum ist bundesdeutscher Durchschnitt\u201c, sagt Rode. Nach seiner Auffassung spreche vieles f\u00fcr eine Vereinsmitgliedschaft, \u201eweil sich die Aktiven dann bewegungsorientierter verhalten\u201c. Mit anderen Worten: In der Zukunft gehe es nicht mehr nur um eine Aktivit\u00e4t schlechthin, sondern zunehmend auch um einen h\u00f6heren Belastungsumfang.<\/p>\n

Spannend auch: Die Sport- und Bewegungsaktivit\u00e4ten der Greifswalder finden \u00fcberwiegend im Wald und in Parkanlagen, auf Stra\u00dfen und Radwegen statt. \u201eOrte, die nicht f\u00fcr den Sport gebaut wurden, sind damit am wichtigsten. Deshalb sollte Greifswald \u00fcberlegen, wie diese weiter aufzuwerten sind\u201c, empfiehlt Rode und verweist zugleich auf die W\u00fcnsche der Greifswalder: Demnach landet der Bau weiterer Radwege auf Platz 1, gefolgt vom Ausbau wohnortnaher Spiel- und Sportgelegenheiten und der Modernisierung von Sporthallen und -pl\u00e4tzen auf Platz 3.<\/p>\n

Damit entspricht das Meinungsbild den tats\u00e4chlichen Gegebenheiten. Denn im Zuge der Sportst\u00e4ttenanalyse machten die Gutachter immerhin \u201ein f\u00fcnf Turnhallen schwerwiegende M\u00e4ngel aus, die den Bestand oder eine weitere Nutzung gef\u00e4hrden\u201c, sagt Projektmanager Konstantin Heinrich Pape vom Institut f\u00fcr kommunale Sportentwicklungsplanung. Auf dieser Liste stehen die Hallen in der Siemensallee, Feldstra\u00dfe, im Usedomer Weg, Puschkinring und Trelleborger Weg. Neun der 21 untersuchten Sporthallen indes seien qualitativ gut mit keinen oder unbedeutenden M\u00e4ngeln. Sieben Geb\u00e4ude seien \u201eim Wesentlichen brauchbar, erforderten jedoch umfangreiche Renovierungsarbeiten\u201c. Zudem habe die Analyse gezeigt, dass es in der Stadt zu wenig Turnhallen gebe. \u201eF\u00fcr den Vereinssport fehlen 1100 Quadratmeter Hallenfl\u00e4che, das entspricht einer Dreifeldhalle zuz\u00fcglich einer wettkampfgeeigneten Zweifeldhalle\u201c, erkl\u00e4rt Projektmanager Pape.<\/p>\n

Damit nicht genug: Auch der Schulsport in Greifswald weise ein Defizit an Hallenfl\u00e4che von rund 1400 Quadratmetern auf. Dabei seien bereits die geplanten oder noch im Bau befindlichen Geb\u00e4ude, wie etwa das an der Caspar-David-Friedrich-Schule, ber\u00fccksichtigt. Ganz konkret macht Pape Defizite an der Kollwitz- und an der Nex\u00f6-Grundschule aus. Nicht untersucht wurde die Sportsituation an Schulen freier Tr\u00e4gerschaft.<\/p>\n

Nach Umfragen und Situationsanalyse planen die Potsdamer Wissenschaftler jetzt, die Ergebnisse mit Vertretern von Vereinen, Schulen und Kindertagesst\u00e4tten in Workshops zu diskutieren. \u201eDas erste Treffen dieser Art findet am 8. November statt\u201c, sagt Pape. Danach erfolge die Endauswertung. Ziel sei es, der Stadt im Februar die Studie zu \u00fcberreichen.<\/p>\n

Im Sportausschuss stie\u00df die Pr\u00e4sentation dieser ersten Ergebnisse auf gro\u00dfes Interesse. \u201eIch bin beeindruckt, wie viele Daten in relativ kurzer Zeit gesammelt wurden\u201c, sagt Ausschussvorsitzende Mignon Schwenke (Linke). Auch Sportbundvorsitzender Bernt Petschaelis ist froh, dass nach 26 Jahren endlich wieder eine Sportplanung f\u00fcr Greifswald erarbeitet werde. Allerdings sehe er noch Verbesserungspotential: \u201eWir haben mit dem maritimen Sport in Greifswald ein Alleinstellungsmerkmal, das uns von anderen St\u00e4dten unterscheidet. Das sollte auch in der langfristigen Planung zum Ausdruck kommen\u201c, regt er an.<\/p>\n

 <\/p>\n

ostsee-zeitung.de vom 11.09.2018, Petra Hase<\/p>\n

Quelle\/ URL:\u00a0http:\/\/www.ostsee-zeitung.de\/Vorpommern\/Greifswald\/Greifswalder-sind-sehr-aktiv<\/a><\/em><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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