Einwohnerbefragung in Neubrandenburg gestartet

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Wie halten Sie’s mit der Bewegung?

6000 Neubrandenburger erhalten in den nächsten Tagen Post, um mit ihren Auskünften zum Sportentwicklungsplan der Stadt beizutragen. Da geht es nicht nur um Trainingseinheiten, sondern auch ums Spazierengehen.

Hand aufs Herz: Bewegen Sie sich, so im Sinn von Sport oder aktiver Erholung? Wie oft, wie intensiv, wo – und wie sind denn die Voraussetzungen? 6000 Neubrandenburger sind in den nächsten Wochen aufgerufen, solche und ähnliche Fragen zu beantworten für eine Studie zu sportlicher Betätigung, Sportanlagen und dem entsprechenden Investitionsbedarf in der Viertorestadt.

„Das ist die größte Umfrage zum Thema Sport, die je in Neubrandenburg stattgefunden hat“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Je mehr Adressaten mitmachen, desto fundierter die Ergebnisse, die in den Sportentwicklungsplan der Stadt für die nächsten acht bis zehn Jahre einfließen. Denn dieser Plan soll sich an den Bedürfnissen der Einwohner orientieren, wünscht sich Oberbürgermeister Silvio Witt. „Um in den Sport zu investieren, möchten wir wissenschaftlich fundiert erfahren, was warum gefragt ist.“

Wissend um die verbreitete Skepsis gegen Umfragen aller Art, verweist er auf die Zusammenarbeit mit dem Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung aus Potsdam, das bereits in acht Bundesländern derartige Untersuchungen geführt hat. „Die Neubrandenburger sollen wissen: Das ist was absolut Seriöses, und die Ergebnisse kommen den Bürgern zugute“, wirbt er. Ab heute werden die Fragebögen an die repräsentativ aus dem Melderegister ausgewählten Probanden verschickt, die bis zum Monatsende um Auskunft gebeten sind. „Die Auswertung erfolgt anonym“, verspricht Prof. Michael Barsuhn, stellvertretender Vorsitzender des Potsdamer Instituts. Wichtig ist ihm, dass es nicht allein ums Sporttreiben im engeren Sinne, sondern um die Bewegungsgewohnheiten der Menschen geht. „Auch ein Faible fürs Spazierengehen führt zu Schlussfolgerungen für die Entwicklung von Grünanlagen, Parks und Radwegen“, erklärt er, „Sportentwicklung ist letztlich Stadtentwicklung, und die ist sicher niemandem egal.“ Zum Projektteam gehören daher neben Sportwissenschaftlern und Bau-Fachleuten auch Soziologen und Stadtplaner.

Parallel zur Einwohnerbefragung bringt das Institut eine Online-Befragung aller Sportvereine, Schulen und Kindertagesstätten auf den Weg. In einer weiteren Phase sollen die Sportstätten unter die Lupe genommen werden, um Zustand und Investitionsbedarf zu ermitteln. Auf die Gefahr, dass der ermittelte Bedarf teuer werden kann? Der OB jedenfalls hat „keine Angst, dass uns die Ergebnisse vor unlösbare Aufgaben stellen“: Bei der Erhaltung und Sanierung von Sportstätten sei in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet worden; nun gebe es die Chance, gestützt auf den Bürgerwillen auf lange Sicht weiter zu planen.

 

Quelle: Nordkurier vom 8. März 2018, Susanne Schulz

URL: https://www.nordkurier.de/neubrandenburg/wie-halten-sies-mit-der-bewegung-0831442703.html