Start der Bürgerbefragung in der Hansestadt Stendal

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Wie viel Sport treiben die Stendaler?

Umfrage bildet Auftakt zur Sportentwicklungsplanung / Ergebnisse im Frühjahr 2019 erwartet

4000 Stendalern, Bewohnern der Kernstadt wie auch der Ortsteile, flattert in den nächsten Tagen ein Fragebogen ins Haus. Die Umfrage ist Teil der Sportentwicklungsplanung. Im Frühjahr kommenden Jahres will das Institut für kommunale Sportentwicklungsplanung Ergebnisse vorlegen.

Stendal –  Wie viel Sport treiben die Stendaler, welche Sportarten sind am populärsten, wird im Verein oder privat Sport getrieben? Diese und viele weitere Fragen sollen im Rahmen der Sportentwicklungsplanung beantwortet werden. Insgesamt 4000 per Zufall ausgewählte Stendaler, aus der Kernstadt und den Ortsteilen, werden in den kommenden Tagen einen Fragebogen erhalten, in dem es um ihr Sport- und Bewegungsverhalten geht.

Vereine werden ebenfalls befragt

„Einerseits geht es um eine Bestandsaufnahme, andererseits darum, was den sporttreibenden Stendalern möglicherweise in der Stadt fehlt“, sagte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) am Mittwoch bei einem Pressegespräch. Er selbst meine, dass in der Stadt alles Wichtige vorhanden sei – „Höchstens fehlt eine Skihalle“, fügte der leidenschaftliche Skiläufer scherzhaft ein. Es gebe aber durchaus Schwierigkeiten, alle Vereine mit annehmbaren Trainingszeiten in den Hallen der Stadt zu versorgen. Spät am Sonnabend nehme natürlich niemand gerne. Die Vereine werden online nach ihren Bedürfnissen gefragt.

„Es geht uns darum, gemeinsam Perspektiven zu entwickeln“, sagte Prof. Michael Barsuhn vom Potsdamer Institut für kommunale Stadtentwicklungsplanung, das die wissenschaftlichen Analysen vornimmt und fachlich begleitet. Sportwissenschaftler werden dabei mit Stadtentwicklern zusammenarbeiten. Zwei Gebiete, die sich ohnehin mehr miteinander verknüpfen sollten.

„Viele Menschen sind heutzutage sportlich aktiv aber nicht mehr nur im Sportverein, sondern oftmals auch selbst organisiert beim Joggen oder Radfahren“, zeigte Barsuhn die Vielfalt auf. Und für ältere Menschen sei Spazierengehen durchaus auch eine sportliche Aktivität. Dementsprechend könne das auch so im Fragebogen angegeben werden.

Die Ergebnisse der Umfrage bilden die Basis für die im Anschluss stattfindende sogenannte kooperative Planungsphase. Im Rahmen öffentlicher Workshops werden die wissenschaftlichen Ergebnisse Experten aus der Verwaltung und Politik sowie Vertretern der Sportvereine vorgestellt und gemeinsam weiterentwickelt.

Jüngst hat das Institut ein Sportentwicklungskonzept für die Stadt Pinneberg entworfen. Dort gab es dann auch sichtbare Konsequenzen. „Die Stadt schafft nun eine neue Sportstätte mit Kunstrasenplätzen“, sagte Barsuhn.

Die Studie wird von der Stadt finanziert. Die Kosten belaufen sich auf rund 40 000 Euro. Naturgemäß bezeichnete Barsuhn die Summe als gut angelegtes Geld, nannte aber auch schmunzelnd einen überzeugenden Grund: „Jede Fehlinvestition in eine Sportstätte, die nicht gebraucht wird, ist zigfach teurer.“

 

Volksstimme vom 23.08.2018, Thomas Pusch

Quelle/ URL: http://digital.volksstimme.de/volksstimme/21342/article/767207/13/4/render/?token=cb9704325b7a18aa645675445793fe93